[Kurier] Platter will Untaugliche einziehen

Bundesheer-Reformkommission

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Flose
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[Kurier] Platter will Untaugliche einziehen

Beitrag von Flose »

http://www.kurier.at/oesterreich/692303.php

Wien - Verteidigungsminister Günther Platter (V) macht Ernst mit seiner Absicht, einen Teil der jährlich rund 5.700 Untauglichen "in die Wehrpflicht" zu nehmen. Er habe bereits eine Arbeitsgruppe in seinem Bundesheer-Reformteam abgestellt, die sich über einen Dienst für jene, die "gerade nicht" den Tauglichkeitskriterien entsprechen, Gedanken machen, erklärt Platter in den "Oberöstereichischen Nachrichten" (Donnerstag-Ausgabe).

"Kurze militärische Ausbildung"

Jene Untauglichen, die sich für den Präsenzdienst entscheiden, sollen nach den Vorstellungen Platters "eine kurze militärische Ausbildung" durchlaufen. Danach sollen sie vor allem in den Bereichen Katastrophenschutz und Sanitätsdienst als Verbindungsleute des Bundesheeres für die Kooperation mit Hilfsorganisationen eingesetzt werden. Ein erstes Pilotprojekt für eine derartige Kooperation laufe bereits in Niederösterreich.

42 Jahre als "Stichalter"

Bei einem anderen Problem, dem zahlenmäßigen Missverhältnis zwischen Truppe und Verwaltung, hat Platter schon einen ersten Schritt gesetzt. "Ich habe bereits einen Versetzungsstopp erlassen, wonach alle unter 42-Jährigen nicht mehr von der Truppe in die Verwaltung wechseln können." Umgekehrt werde es für all jene in der Verwaltung, "die die Leistungsfähigkeit und das notwendige Alter haben, um zur Truppe zu gehen", neue Anreize geben. Ob das bessere Bezahlung, Qualifizierungsangebote oder andere Maßnahmen bringen wird, ist offen.

Geld soll Rekruten locken

Fest stehen dürfte, dass es für jene Grundwehrdiener, die sich freiwillig für ein Jahr oder länger verpflichten, Geld als Lockmittel geben soll. Diese potenziellen Nachwuchssoldaten sollen "für die Zeit des Grundwehrdienstes eine Pauschalabfertigung bekommen. Das könnte man für Frauen ebenso machen", so Platter. Dass dem Bundesheer trotzdem zahlreiche Verwaltungsbeamte, die man nicht mehr benötigt, bleiben werden, ist dem Minister bewusst. Ein Teil solle durch Umschulungen im Bundesdienst oder auch in den Gemeinden unterkommen. Über Frühpensionierungen denke man zuletzt nach.
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Delibrium
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Beitrag von Delibrium »

...Ein erstes Pilotprojekt für eine derartige Kooperation laufe bereits in Niederösterreich...
Vermutlich meinte Platter damit dieses Pilotprojekt:
http://www.bmlv.gv.at/cms/artikel.php?ID=1068

Bundesheer und Rotes Kreuz kooperieren - Pilotversuch in NÖ
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Niederösterreich

St. Pölten / Tulln, 05. Juli 2004 - Das Österreichische Bundesheer und zivile Rettungsorganisationen starten ab August 2004 ein zukunftsweisendes Pilotprojekt: In der Rotkreuz-Bezirksstelle Tulln arbeiten Rettungssanitäter des Heeres ein Jahr lang mit ihren zivilen Kollegen zusammen. Profitieren soll vor allem die Bevölkerung.

Einer der Gründe für das Projekt: Den angehenden Heeres-Sanitätern (alleine in Niederösterreich jährlich rund 300 Soldaten) mangelt es häufig an praktischen Einsätzen. Gleichzeitig fehlen den Rettungsorganisationen freiwillige Mitarbeiter. Die neue Kooperation soll dieses Problem für beide Seiten lösen.

Ab August werden in Tulln zwei Grundwehrdiener mit abgeschlossener Sanitäts-Ausbildung für vier Wochen beim Roten Kreuz tätig sein. Danach kommen zwei neue Kameraden zum Zug. 24 Soldaten können so ihre Kenntnisse praktisch anwenden und wertvolle Erfahrungen sammeln.

Alfred Riedl, Präsident des Gemeindevertreterverbandes NÖ, bezeichnete das Projekt als eine "Win/Win-Situation" für alle Beteiligten. Auch für Niederösterreichs Militärkommandanten Generalmajor Johann Culik liegen die Synergien eindeutig auf der Hand. "Wir bilden die Rettungssanitäter aus, anschließend durchlaufen sie in den Rettungsorganisationen das beste Weiterbildungsprogramm, nämlich ein On-the-job-Training. Hier können sie im täglichen Ernstfall die nötige Routine sammeln." Der Vorteil liege aber auch bei den Rettungsdienststellen, so Culik, "sie bekommen einerseits qualifizierte Personalverstärkung, andererseits haben sie die Chance, gut ausgebildete und erfahrene Leute langfristig für ihre Organisation zu gewinnen." Entscheidend sei aber, dass die Bevölkerung eine adäquate sanitätsdienstliche Versorgung erhielte.

Bewährt sich der Pilotversuch, soll die Kooperation auf ganz Österreich ausgeweitet werden. Ziel einer langfristigen Zusammenarbeit ist der Austausch von Ressourcen zwischen zivilen und militärischen Sanitäts-Dienststellen.


persönlicher Kommentar:
Hier wird der Wolfs im Schafspelz verkauft. Erstens ist es eine Bodenlosigkeit daran zu denken, die Untauglichen zuerst ins Heer zu locken, um sie anschließend für Tätigkeiten als PseudoZivi abzustellen. (Dazu werden in NÖ bei der RK internen Musterung erst recht wieder Leute, die bei der Stellung als volltauglich befunden wurden für untauglich oder nur innendiensttauglich erklärt. Was soll dann das RK mit bereits Untauglichen anfangen?)
Zweitens wird sich das BH dafür Gegengeschäfte erwarten. (Und ich glaube auch schon zu wissen welche.) Ich will aber hier keine Mutmaßungen posten.
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Beitrag von helmuth_helli »

RECHT HAT ER, DENN ES SOLL JEDER EINEN DIENST AN DER ALLGEMEINHEIT LEISTEN UND SO AUCH BEIM BUNDESHEER.
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Beitrag von soon 2 be zivi »

@helmuth_helli:
seh ich anders: man muss sich für diejenigen einsetzen, die aufgrund körperlicher oder geistiger behinderung diesen dienst nicht leisten können, weil sie selbst hilfe benötigen. dass es natürlich genügend "drückeberger" gibt ist ein anderes thema, aber man muss diese leute wohl in kauf nehmen um die tatsächlich untauglichen zu schützen.
VfGH Erkenntnis ist da! Zivis siegen durch K.O.!!!
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Beitrag von qwert »

helmuth_helli hat geschrieben:RECHT HAT ER, DENN ES SOLL JEDER EINEN DIENST AN DER ALLGEMEINHEIT LEISTEN UND SO AUCH BEIM BUNDESHEER.
DU leistest den Dienst an der Allgemeinheit, indem Du Dich zum Kanonenfutter ausbilden lässt und nachher als Wiedergeburt des Herrn Karl in Deinem Gram irgendwo eine bemitleidenswerte Existenz als Menschenfeind führst. WIR würden unseren Dienst an der Allgemeinheit lieber leisten, indem wir unsere gelernten Berufe ordentlich ausüben, sodass wir - wenn wir nicht ohnehin in sozialen Berufen sind - zumindest über unsere Abgaben mehr für die Allgemeinheit tun als durch ein Jahr Zwangsdienst mit Einkommens- und Steuerausfall für MINDESTENS ein Jahr.
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