Zilk: Sieben Thesen zur Wehrpflicht

Bundesheer-Reformkommission

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Flose
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Zilk: Sieben Thesen zur Wehrpflicht

Beitrag von Flose »

Wien (BMLV) - In Ergänzung zur OTS 0107 vom 4. November 2003 wurde
durch den Vorsitzenden der Bundesheer-Reformkommission (BHRK), Dr.
Helmut Zilk in seinem Einführungsstatement sieben Thesen zur
Wehrpflicht präsentiert. Diese sollen eine Diskussionsgrundlage für
die Arbeit in den Workshops und insbesondere für das nächste Plenum
(2. Kommissionssitzung) bilden.****

Die sieben Thesen im Wortlaut

1. Die neuen, im internationalen Kontext gesehenen
Herausforderungen an das Österreichischen Bundesheer erfordern eine
zunehmende Professionalisierung. Dabei ist besonderes Augenmerk auf
die Entwicklung der gemeinsamen Europäischen Sicherheits- und
Verteidigungspolitik (ESVP) zu legen. Diese wird derzeit vor allem
durch die Petersberg-Aufgaben definiert. Die Zielsetzung muss
letztendlich eine gemeinsame Europäischen Verteidigung sein.

2. Unabhängig von dieser Entwicklung ist jedoch schon jetzt eine
möglichst hohe Solidarität anzustreben. Das Anforderungsprofil an
moderne Streitkräfte erfordert daher schon zum gegebenen Zeitpunkt
eine hohe Professionalisierung und damit verbunden vor allem eine
rasche Verfügbarkeit.

3. Präsenzdiener waren und sind immer noch das Rückgrat des
Österreichischen Bundesheeres. Zurzeit ist im Besonderen der Einsatz
zur Hilfeleistung im sicherheitspolizeilichen Bereich
(Assistenzeinsatz an der Staatsgrenze usw.) noch unabdingbar. Darüber
hinaus wäre ein umfassender Einsatz bei Katastrophen ohne
Wehrpflichtige nicht möglich.

4. Gleiches gilt auch für den Zivildienst: Eine abrupte Beendigung
der Wehrpflicht würde ein schockartiges Aus für den Zivildienst und
damit für weite Bereiche der sozialen Dienste in Österreich bedeuten.

5. Es ist jedoch nicht zu leugnen, dass die Wehrpflicht im
Zusammenhang mit der sicherheitspolitischen Entwicklung in Europa
diskutiert wird. Diese Frage lässt sich daher auch in Österreich
nicht grundsätzlich von der Hand weisen. Sie wird, insbesondere im
Zusammenhang mit Dauer und Inhalt der Wehrpflicht, immer wieder
erneut zu stellen sein.

6. In Abhängigkeit von der sicherheitspolitischen Lage und der
damit erzwungenen zunehmenden Professionalisierung von Streitkräften,
wird die Diskussion einer Berufsarmee bzw. die Frage der Wehrpflicht
an Dynamik mittelfristig (6 Jahre) zunehmen.

7. Aus heutiger Sicht wird nach Vollzug des Schengen-Abkommens in
der erweiterten EU (Österreich besitzt dann - mit Ausnahme zur
Schweiz und zu Liechtenstein - nur noch Grenzen zu EU-Staaten) die
Frage einer Aussetzung der Wehrpflicht neu zu diskutieren sein.

(Schluss) nnnn

Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Landesverteidigung
Abteilung für militärische Öffentlichkeitsarbeit - MilÖA
Tel: +43 1 5200-20301
mailto:miloea@bmlv.gv.at
http://www.bundesheer.at
wurmi
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Re: Zilk: Sieben Thesen zur Wehrpflicht

Beitrag von wurmi »

hm, nix neues und nix spektakuläres. wozu wurde es dann veröffentlicht? *g*
Flose
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Beitrag von Flose »

Essentiell ist:

1) Die Wehrpflicht steht zur Diskussion.
2) Der "Erfolg" des Zivildienstes ist ein Argument für die Beibehaltung der Wehrpflicht (Unverzichtbarkeit für den sozialen Sektor)

Dagegen ist schwerlich zu argumentieren, vor allem in Hinblick auf die Kosten, die ein gerecht entlohntes "freiwilliges soziales Dienstjahr" (mit Ausbildung&Karrierechancen) verursachen würde.
Zuletzt geändert von Flose am Freitag 7. November 2003, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
Flose
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Beitrag von Flose »

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Beitrag von Flose »

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Beitrag von Flose »

Ehrenfried

Wehrpflicht in den Zivildienst einreihen

Beitrag von Ehrenfried »

hi kollegen

ich bin ein ex-zivi-knacki von den johannitern in wien, und möcht mich kurz äußern zu dem thema.

was ich nicht verstehe ist, warum der wehrdienst nicht auch als mehr oder weniger zivildienst gesehen wird, ich finde mehr als das ist der wehrdienst nicht wert.

die musterung würde ich beibehalten, damit der "rekrut", oder "rekrutin", richtig ich bin auch für die gleichberechtigung in diesem bereich, weiß, wie fit die person für den einen oder anderen zivildienstbereich ist.

natürlich müssen dann die bedingungen beim heer verbessert werden, weil, was ich von so manchem freund, der beim heer war, gehört hab, hat mich davon abgehalten.
immerhin sind auch die rekruten/innen nur menschen.

allen die noch dienen, angenehme dienste.

lg ehri
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