Interview mit dem Tiroler RK-Chef
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Interview mit dem Tiroler RK-Chef
Wegfall der Zivis kostet in Tirol 14 Millionen Euro pro Jahr – Flächendeckende Struktur bleibt Ziel
Sozialjahr als Ersatz für Zivildienst
Tirols Rotkreuz-Präsident Reinhard Neumayr macht sich Gedanken um den Zivildienst. Klar ist: Die Verkürzung auf neun Monate kostet viel Geld.
TT: Herr Neumayr, Herr Wegmayr, die Regierung senkt den Zivildienst von zwölf auf neun Monate. Ihre Schmerzgrenze lag einst bei zehn Monaten?
Neumayr: Stimmt. Neun Monate sind wirklich die allerunterste Grenze. Würde der Zivildienst noch kürzer werden, gäbe es ein Missverhältnis zwischen Ausbildung und Nutzen. Darunter würde es sich schlicht finanziell nicht mehr rentieren.
Wegmayr: Verteidigungsminister Günther Platter hat eine schwierige Konkurrenzsituation geschaffen: Sechs Monate Bundesheer ist eine Versuchung für die jungen Leute, die Sache schnell hinter sich zu bringen. Ein zu langer Zivildienst hätte den Effekt, dass mehr Burschen zum Heer gehen.
Mehr Zivis notwendig
TT: Welche Konsequenzen hat die Verkürzung für das Rote Kreuz?
Wegmayr: Wir brauchen 30 Prozent mehr Zivis, wenn alles bleiben soll, wie es ist – was voraussichtlich nicht geht. Mit Freiwilligen lassen sich die dadurch entstehenden Fehlstunden nicht ausgleichen. Die einzige Möglichkeit ist, mehr Hauptberufliche einzustellen. Die Kosten muss der Bund tragen.
Neumayr: Wie ich aus informierten Kreisen weiß, ist die Verkürzung der Wehrpflicht nur der erste Schritt. Es ist davon auszugehen, dass die Wehrpflicht irgendwann komplett fällt. Insider rechnen damit schon in zehn Jahren. Ist die Wehrpflicht weg, fällt der Zivildienst mit ihr. Allein in Tirol entstehen dann Kosten in der Höhe von 14 Millionen Euro jährlich.
TT: Ist es gesellschaftspolitisch fair, die Burschen zu dieser „Naturalsteuer“ Zivildienst oder Bundesheer zu verpflichten?
Neumayr: Ich bin für ein verpflichtendes soziales Jahr für Burschen und Mädchen. Das wäre auf alle Fälle fairer als unser jetziges System, das nur Burschen einbezieht. Die Frage ist, ob sich die Politiker dazu politisch durchringen können. Wahrscheinlich kommen sie nicht daran vorbei.
Wegmayr: Es ist jedoch wichtig, dass dieses Sozialjahr zu einer Pflicht wird. Wenn wir Dienstpläne erstellen, müssen wir uns auf unsere Leute verlassen können. Da geht es nicht, dass jemand plötzlich doch keine Lust mehr hat. In unserem Job geht es um die Rettung von Leben! Im Gegenzug erhält der junge Mensch bei uns ja eine vollwertige Berufsausbildung: die des Rettungssanitäters.
System in Gefahr
TT: In jüngster Zeit sieht sich das Rote Kreuz wachsender Konkurrenz ausgesetzt. Wie wirkt sich das aus?
Neumayr: Im Bereich der Krankentransporte gibt es seit Jahren eine Vielzahl an Anbietern. Wir bewegen uns da wie ein privatrechtlicher Betrieb, wobei uns natürlich die vorhandene Infrastruktur hilft.
TT: Beim Rettungsdienst ist die Situation eine andere. Auch hier gibt es seit kurzem Konkurrenzangebote, insbesondere vom Arbeiter- und Samariterbund (ASB).
Neumayr: Wir vom Roten Kreuz sind seit Jahrzehnten diejenigen, die die Strukturen aufgebaut haben. Diese Strukturen kann man nicht beliebig filettieren, ohne ernste Konsequenzen zu riskieren.
TT: Ist das eine Warnung an die Bürgermeister, auf die im Vergleich zum Roten Kreuz wesentlich günstigeren ASB-Konditionen einzugehen?
Wegmayr: Wir sind überzeugt, dass ein Rettungsdienst-System wie das unsere nicht billiger zu betreiben ist. Wenn irgendwo etwas wegfällt, geht das nur auf Kosten des Gesamtsystems.
Neumayr: Die Gefahr bei der Sache ist, dass jetzt das Gesamtgefüge ins Wanken gerät. Scheren einzelne Gemeinden aus, wackelt sowohl die Flächendeckung als auch die Infrastruktur. Beides ist aber unverzichtbar, das zeigt sich immer wieder bei Großunfällen.
TT: Wie geht dieser Konflikt aus? Ist eine Kooperation mit dem ASB unmöglich?
Neumayr: Unser Ziel muss sein, dass wir weiter flächendeckend tätig sind. In jedem anderen Fall wird der Rettungsdienst für die Gemeinden nur teurer. Was die Kooperation anbelangt: Wir arbeiten mit vielen anderen Mitbewerbern gut zusammen. Die Frage ist halt auch, wie man mit uns umgeht. Und der ASB ist da nicht zimperlich gewesen.
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tiroler tageszeitung, 07.07.05
p.s. sorry, gehört natürlich ins medienberichte-forum!
Sozialjahr als Ersatz für Zivildienst
Tirols Rotkreuz-Präsident Reinhard Neumayr macht sich Gedanken um den Zivildienst. Klar ist: Die Verkürzung auf neun Monate kostet viel Geld.
TT: Herr Neumayr, Herr Wegmayr, die Regierung senkt den Zivildienst von zwölf auf neun Monate. Ihre Schmerzgrenze lag einst bei zehn Monaten?
Neumayr: Stimmt. Neun Monate sind wirklich die allerunterste Grenze. Würde der Zivildienst noch kürzer werden, gäbe es ein Missverhältnis zwischen Ausbildung und Nutzen. Darunter würde es sich schlicht finanziell nicht mehr rentieren.
Wegmayr: Verteidigungsminister Günther Platter hat eine schwierige Konkurrenzsituation geschaffen: Sechs Monate Bundesheer ist eine Versuchung für die jungen Leute, die Sache schnell hinter sich zu bringen. Ein zu langer Zivildienst hätte den Effekt, dass mehr Burschen zum Heer gehen.
Mehr Zivis notwendig
TT: Welche Konsequenzen hat die Verkürzung für das Rote Kreuz?
Wegmayr: Wir brauchen 30 Prozent mehr Zivis, wenn alles bleiben soll, wie es ist – was voraussichtlich nicht geht. Mit Freiwilligen lassen sich die dadurch entstehenden Fehlstunden nicht ausgleichen. Die einzige Möglichkeit ist, mehr Hauptberufliche einzustellen. Die Kosten muss der Bund tragen.
Neumayr: Wie ich aus informierten Kreisen weiß, ist die Verkürzung der Wehrpflicht nur der erste Schritt. Es ist davon auszugehen, dass die Wehrpflicht irgendwann komplett fällt. Insider rechnen damit schon in zehn Jahren. Ist die Wehrpflicht weg, fällt der Zivildienst mit ihr. Allein in Tirol entstehen dann Kosten in der Höhe von 14 Millionen Euro jährlich.
TT: Ist es gesellschaftspolitisch fair, die Burschen zu dieser „Naturalsteuer“ Zivildienst oder Bundesheer zu verpflichten?
Neumayr: Ich bin für ein verpflichtendes soziales Jahr für Burschen und Mädchen. Das wäre auf alle Fälle fairer als unser jetziges System, das nur Burschen einbezieht. Die Frage ist, ob sich die Politiker dazu politisch durchringen können. Wahrscheinlich kommen sie nicht daran vorbei.
Wegmayr: Es ist jedoch wichtig, dass dieses Sozialjahr zu einer Pflicht wird. Wenn wir Dienstpläne erstellen, müssen wir uns auf unsere Leute verlassen können. Da geht es nicht, dass jemand plötzlich doch keine Lust mehr hat. In unserem Job geht es um die Rettung von Leben! Im Gegenzug erhält der junge Mensch bei uns ja eine vollwertige Berufsausbildung: die des Rettungssanitäters.
System in Gefahr
TT: In jüngster Zeit sieht sich das Rote Kreuz wachsender Konkurrenz ausgesetzt. Wie wirkt sich das aus?
Neumayr: Im Bereich der Krankentransporte gibt es seit Jahren eine Vielzahl an Anbietern. Wir bewegen uns da wie ein privatrechtlicher Betrieb, wobei uns natürlich die vorhandene Infrastruktur hilft.
TT: Beim Rettungsdienst ist die Situation eine andere. Auch hier gibt es seit kurzem Konkurrenzangebote, insbesondere vom Arbeiter- und Samariterbund (ASB).
Neumayr: Wir vom Roten Kreuz sind seit Jahrzehnten diejenigen, die die Strukturen aufgebaut haben. Diese Strukturen kann man nicht beliebig filettieren, ohne ernste Konsequenzen zu riskieren.
TT: Ist das eine Warnung an die Bürgermeister, auf die im Vergleich zum Roten Kreuz wesentlich günstigeren ASB-Konditionen einzugehen?
Wegmayr: Wir sind überzeugt, dass ein Rettungsdienst-System wie das unsere nicht billiger zu betreiben ist. Wenn irgendwo etwas wegfällt, geht das nur auf Kosten des Gesamtsystems.
Neumayr: Die Gefahr bei der Sache ist, dass jetzt das Gesamtgefüge ins Wanken gerät. Scheren einzelne Gemeinden aus, wackelt sowohl die Flächendeckung als auch die Infrastruktur. Beides ist aber unverzichtbar, das zeigt sich immer wieder bei Großunfällen.
TT: Wie geht dieser Konflikt aus? Ist eine Kooperation mit dem ASB unmöglich?
Neumayr: Unser Ziel muss sein, dass wir weiter flächendeckend tätig sind. In jedem anderen Fall wird der Rettungsdienst für die Gemeinden nur teurer. Was die Kooperation anbelangt: Wir arbeiten mit vielen anderen Mitbewerbern gut zusammen. Die Frage ist halt auch, wie man mit uns umgeht. Und der ASB ist da nicht zimperlich gewesen.
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tiroler tageszeitung, 07.07.05
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ein äußerst ungeschicktes argument gerade die kosten der zivildiener ins feld zu führen. Wo doch fest steht, dass die zivis nur für Rettungen billig sind, dem Staat aber kosten.
@hellsmurf: Er meinte damit dass es ned nach dem motto "jetzt mach ma mal" gehen kann. Was auch stimmt. du brauchst leute die ned von heut auf morgen abhaun können. Entweder ganz oder gar ned, mit allem andern kannst keine dienstpläne machn.
Dei ASB Bashings sind ned ganz unberechtigt. Wenns so weiter geht, und weiterhin jeder fröhlich an der Preisschraube dreht, dauerts nimmer lang & die Notärzte sind wieder von den NEFs und NAWs weg. dafür hast halt dann einen notfallsani der halt spritzn geben & intubiern darf (wobei: Selbst erfahrene ärzte, die oft intubiern, tun sich manchmal schwer...)
@hellsmurf: Er meinte damit dass es ned nach dem motto "jetzt mach ma mal" gehen kann. Was auch stimmt. du brauchst leute die ned von heut auf morgen abhaun können. Entweder ganz oder gar ned, mit allem andern kannst keine dienstpläne machn.
Dei ASB Bashings sind ned ganz unberechtigt. Wenns so weiter geht, und weiterhin jeder fröhlich an der Preisschraube dreht, dauerts nimmer lang & die Notärzte sind wieder von den NEFs und NAWs weg. dafür hast halt dann einen notfallsani der halt spritzn geben & intubiern darf (wobei: Selbst erfahrene ärzte, die oft intubiern, tun sich manchmal schwer...)
Cpt. Breitschwert
Re: Interview mit dem Tiroler RK-Chef
Kann es sein, dass es ihm nur ums Geld geht. WEnn man den Artikel liest, könnte man denken, man ist auf einem Basar. Das beste ist aber, das mit dem "finanziell nicht rentieren" - was würden die Zivis mal dazu sagen - für mich rentiert sich der zivildienst auch nicht .Wegmayr: Wir brauchen 30 Prozent mehr Zivis, wenn alles bleiben soll, wie es ist – was voraussichtlich nicht geht. Mit Freiwilligen lassen sich die dadurch entstehenden Fehlstunden nicht ausgleichen. Die einzige Möglichkeit ist, mehr Hauptberufliche einzustellen. Die Kosten muss der Bund tragen.
Das hört sich an, als wolle er, dass die Zivis Tag und Nacht erreichbar sind. Kann ich schon verstehen, dass man bei 180 euro im monat keine lust mehr hat.Wenn wir Dienstpläne erstellen, müssen wir uns auf unsere Leute verlassen können. Da geht es nicht, dass jemand plötzlich doch keine Lust mehr hat.
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@schnauzi: lies es am bestn einfach nochmal neu.
der erste teil stimmt: er argumentiert REIN auf der Finanzschiene.
der zweite teil stimmt ned: er will ned, dass ich nach 3 monaten sagen kann "jo eigtlich dua i doch lieber nix" und von heut auf morgen weg bin => wenn das in einer dienststelle 3 zivis gleichzeitig machn kannst den betrieb kübeln.
der erste teil stimmt: er argumentiert REIN auf der Finanzschiene.
der zweite teil stimmt ned: er will ned, dass ich nach 3 monaten sagen kann "jo eigtlich dua i doch lieber nix" und von heut auf morgen weg bin => wenn das in einer dienststelle 3 zivis gleichzeitig machn kannst den betrieb kübeln.
Cpt. Breitschwert
Ich würde das eher dahingehend interpretieren, dass er nicht nur Freiwillige haben will, die ihre Prioritäten anders setzen, sondern eine Zwangsverpflichtung fordert.
Halt ich auch für falsch, falls das wirklich in dem Sinn gemeint ist, dass ein soziales Jahr nötig werden wird.Neumayr: Ich bin für ein verpflichtendes soziales Jahr für Burschen und Mädchen. Das wäre auf alle Fälle fairer als unser jetziges System, das nur Burschen einbezieht. Die Frage ist, ob sich die Politiker dazu politisch durchringen können. Wahrscheinlich kommen sie nicht daran vorbei.
Re: Interview mit dem Tiroler RK-Chef
Das ist die typische RK-Präpotenz. Der Wehrersatzdienst muss sich für das RK RENTIEREN. Die ganze Welt dreht sich um das RK und dessen Einkommensmaximierung.fidel hat geschrieben:Neumayr: ..... Darunter würde es sich schlicht finanziell nicht mehr rentieren.
In Tirol scheint es eine Verschwörung gegen junge Männer zu geben. Sogar die Medizinuni Innsbruck packelt mit dem Roten Kreuz, denn die Studienplätze werden nunmehr nach "harten" und "weichen" Kriterien vergeben:
Einige Birnen dürften auch sehr "weich" sein. Ich bin schon gespannt, ob der Zivildienst beim Roten Kreuz (natürlich nicht beim bösen ASB!) auch gewertet wird, auch wenn Zwangsdienst nicht zwingend soziales Engagement bedeutet.http://orf.at/050708-88901/88902txt_story.html hat geschrieben:Als "weiches Kriterium" soll beispielsweise "soziales Engagement" - etwa durch eine Mitarbeit beim Roten Kreuz - in die Bewertung eingehen.
Das Rote Kreuz...
...bestimmt mit, wie lange der Wehrersatzdienst dauert (Vorsitz der Reformkommission)
...fordert Zivildiener ein
...nimmt Einfluss darauf, wer einen Medizin-Studienplatz bekommt
Geht's noch!?
Stellt Euch einmal vor, die Kirche würde sich so verhalten (z.B.: Medizinstudienplätze bevorzugt für Katholiken). Sofort würden alle "Trennung von Staat und Kirche", "Staatskirche" usw. rufen. Und das RK darf das?
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Re: Interview mit dem Tiroler RK-Chef
"soziales Engagement" wird aber auch feuerwehr, freiwillige mitarbeit in vereinen,... gewertet. also wird der asbö wohl auch gewertet werdn müssnMaria hat geschrieben:Das ist die typische RK-Präpotenz. Der Wehrersatzdienst muss sich für das RK RENTIEREN. Die ganze Welt dreht sich um das RK und dessen Einkommensmaximierung.fidel hat geschrieben:Neumayr: ..... Darunter würde es sich schlicht finanziell nicht mehr rentieren.
In Tirol scheint es eine Verschwörung gegen junge Männer zu geben. Sogar die Medizinuni Innsbruck packelt mit dem Roten Kreuz, denn die Studienplätze werden nunmehr nach "harten" und "weichen" Kriterien vergeben:
Einige Birnen dürften auch sehr "weich" sein. Ich bin schon gespannt, ob der Zivildienst beim Roten Kreuz (natürlich nicht beim bösen ASB!) auch gewertet wird, auch wenn Zwangsdienst nicht zwingend soziales Engagement bedeutet.http://orf.at/050708-88901/88902txt_story.html hat geschrieben:Als "weiches Kriterium" soll beispielsweise "soziales Engagement" - etwa durch eine Mitarbeit beim Roten Kreuz - in die Bewertung eingehen.
Das Rote Kreuz...
...bestimmt mit, wie lange der Wehrersatzdienst dauert (Vorsitz der Reformkommission)
...fordert Zivildiener ein
...nimmt Einfluss darauf, wer einen Medizin-Studienplatz bekommt
Geht's noch!?
Stellt Euch einmal vor, die Kirche würde sich so verhalten (z.B.: Medizinstudienplätze bevorzugt für Katholiken). Sofort würden alle "Trennung von Staat und Kirche", "Staatskirche" usw. rufen. Und das RK darf das?
vor allem steht da "ETWA durch die mitarbeit" => den teil der geschichte hat sich da orf praktikant ausgedacht um seinen beitrag ein bissi auszuschmücken. Also nur mal ruhig mit den wilden pferden Auch wenns RK viel einfluss hat, darüber bestimmen ob wer studiern darf oder ned kann es noch immer ned
Was damals mit der Zivildienstreformkomission abgelaufn ist war sowieso ne frechheit, das wurde aber eh schon oft genug erörtert.
Ich für meinen teil denke z.b. NICHT, dass Zivildienst überhaupt gewertet wird. Wie du schon sagst - es ist zwangsdienst. ich kenn genug zivis deren soziale ader nicht mal ansatzweise vorhanden ist.
Das mit den weichen birnen stimmt allerdings wieder: Ich hab vor knapp nem monat mit ner HAK absolventin geredet, die jetzt Medizin studiern wollte, sich aber ned sicher war ob sie "sozial" genug für so ne "menschliche" richtung ist. Antwort: Als Facharzt brauchst sowieso keine soziale ader, im Krankenhaus dito. Das einzige wo ma halt schon mit leuten gut umgehen können sollte ist am land, wenn jedes großmütterl ihre kleinen wehwehchen hat.
Bei der Anzahl von Patienten, die Hops gehen wirst doch sowieso nur depressiv.
Re: Interview mit dem Tiroler RK-Chef
Mich würde eine abschließende ("taxative") Aufzählung diverser Tätigkeiten aber nicht wundern, und sei es in einer Verwaltungsverordnung. Dass der einzelne Sachbearbeiter darüber entscheidet, was im heiligen Land Tirol heilig genug für einen Studienplatz ist, kann ich fast ausschließen.semtex hat geschrieben:"soziales Engagement" wird aber auch feuerwehr, freiwillige mitarbeit in vereinen,... gewertet. also wird der asbö wohl auch gewertet werdn müssn
Etwa durch die Mitarbeit, aber auch z.B. durch Spenden an das Rote Kreuz? Fiona Swarowski kann sicher durch ein paar Millionen oder der Versteigerung eines Grasserfotos mehr helfen als durch 60h/Woche beim RK. Wenn es nicht tragisch wäre, wäre es eigentlich lustig.semtex hat geschrieben:vor allem steht da "ETWA durch die mitarbeit" => den teil der geschichte hat sich da orf praktikant ausgedacht um seinen beitrag ein bissi auszuschmücken.
Das RK bestimmt nicht persönlich, wer studieren darf oder nicht. Aber durch die einzigartige Lobby bestimmt die Medizinuni Innsbruck zum Teil nach den Maßstäben des RK. Es ist nur ein Kriterium von mehreren Kriterien, aber es kann und wird auch den Ausschlag zwischen zwei ansonsten gleichrangigen Bewerbern geben!semtex hat geschrieben:Also nur mal ruhig mit den wilden pferden Auch wenns RK viel einfluss hat, darüber bestimmen ob wer studiern darf oder ned kann es noch immer ned
semtex hat geschrieben:Als Facharzt brauchst sowieso keine soziale ader, im Krankenhaus dito. Das einzige wo ma halt schon mit leuten gut umgehen können sollte ist am land, wenn jedes großmütterl ihre kleinen wehwehchen hat.
Bei der Anzahl von Patienten, die Hops gehen wirst doch sowieso nur depressiv.
Das stimmt. Wer sich schon privat nicht abgrenzen kann und ausufernde freiwillige Tätigkeiten annimmt (und sich selbst vergisst), hat sicher ein hohes Burnout-Risiko als Arzt. Wenn sich jemand nur auf sein Studium konzentriert und darauf, wie er mit seinem Wissen optimal hilft und in seiner Freizeit Golf spielt, der ist mir 10x lieber als jemand, der sich in seiner Freizeit verausgabt und demnächst selbst dienstunfähig/ausgebrannt/süchtig/tot ist.